Im Januar fand ein erster Online-Workshop für die Burgstettener Beteiligung am Netzwerk Klima Mobil statt. Weitere sind geplant, um gemeinsam mit der Bevölkerung Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation zu planen. Durchgeführt wurde der Workshop vom Beratungsunternehmen team red, das die Gemeinde bei den verkehrlichen Maßnahmen unterstützt. Teil der Diskussion war die mögliche Durchführung von sogenannten Pop-ups.
Pop-up bedeutet zeitlich begrenzte kleine Infrastrukturmaßnahmen, die schnell und günstig umzusetzen sind. Geplant sind sie in Burgstetten in erster Linie zur Verkehrsberuhigung sowie für mehr Sicherheit und Barrierefreiheit im Fuß- und Radverkehr. Ziel ist es, die Straße wieder zum Lebensraum für alle zu machen und so die Aufenthaltsqualität zu steigern. Ganz wichtig ist die Verminderung von Durchgangsverkehr und des damit verbundenen Lärms.
Vorstellbar wäre aus Sicht des Beratungsbüros beispielsweise die temporäre Sperrung einer Hälfte der Remsstraße in Erbstetten im Bereich zwischen Spielplatz und Altenheim, die mit einem Straßenfest eingeläutet würde. Doch wo genau welche Pop-up Maßnahmen wann durchgeführt werden, das will die Gemeinde im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern entscheiden. Das Beteiligungsverfahren dafür startet im Frühjahr, die ersten Maßnahmen sollen dann im Sommer und Herbst vorgenommen werden. team red hat bereits in Zusammenarbeit mit der Gemeinde einen Überblick über die „neuralgischen“ Punkte der derzeitigen Verkehrsinfrastruktur angefertigt. Dies wird die Grundlage für das weitere Vorgehen im Rahmen der Beteiligung sein.
Pop-ups sind sinnvoll, weil sie mit wenig Geld vorübergehend verkehrliche Veränderungen erlebbar machen und somit helfen, deren Sinn vor Ort aktiv zu überprüfen. Die Bevölkerung ist eingeladen, sich aktiv durch ausgiebiges Ausprobieren und Auswerten zu beteiligen. So können die Veränderungen an der Verkehrsinfrastruktur gezielt an die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger angepasst und im besten Falle dauerhaft übernommen werden.
Ihren Nutzen beweisen verkehrliche Pop-up Maßnahmen seit Jahren in zahlreichen Orten in Deutschland und weltweit. Bekannt sind etwa die Pop-up Radwege in Berlin und anderen deutschen Großstädten, die während des ersten Corona-Lockdowns eingeführt wurden, oder aber Straßen, die im Sommer zu Fußgängerzonen mit grünen Begegnungsräumen werden.
In Burgstetten wird die Begleitung und Auswertung der Pop-up Maßnahmen als wesentlicher Bestandteil in die weitere Planung im Rahmen der Teilnahme an Klima Mobil einfließen. Ziel ist es, bis 2030 den Verkehr in der Gemeinde freundlicher für die Bürgerinnen und Bürger zu gestalten. Das bedeutet, dass er weiterhin fließen soll, aber leiser und langsamer als bisher. Vor allem sollen sich aber Kinder und ältere Menschen, die häufig kurze Strecken per Fuß oder Fahrrad zurücklegen, wieder sicherer auf der Straße fühlen. Wichtig ist es dabei, allen Bürgerinnen und Bürger eine optimale Mobilität zu ermöglichen.