Burgstetten läutet die nächste Phase von Liebenswert Klima Mobil ein. Nach Ostern geht es mit einem wichtigen Teil der Beteiligung los. Eine Online-Befragung ermöglicht es den Einwohnerinnen und Einwohnern von Burgstetten unter anderem, ihre persönlichen Gefahrenstellen im Verkehr mitzuteilen. Bis Mitte Mai sind zudem Kinder aus der Grundschule eingeladen, an einer Malaktion zum Schulweg teilzunehmen. Ziel dieser ersten Beteiligungsphase ist es, konkrete Orte für ein Pop-up Vorhaben im Spätsommer zu finden. Zu den Aktionen wird es jeweils rechtzeitig eine gesonderte Einladung geben.
Nachdem die Analysephase abgeschlossen ist und die Ergebnisse des Online-Workshops ausgewertet wurden, läutet das Beratungsunternehmen team red nun die Phase der aktiven Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ein. Im Nachgang des Workshops im Januar haben die Expertinnen und Experten von team red vier Handlungsfelder ausgemacht: Durchgangsverkehr und Lärm, Verkehrssicherheit sowie Fuß- und Radverkehr.
In allen Feldern hatten die Teilnehmenden Herausforderungen und Probleme benannt. Gemeinsam wurden daraus Ziele für die verkehrliche Entwicklung Burgstettens bis 2030 formuliert. Erste Problemfelder sollen noch in diesem Jahr mit Pop-up Maßnahmen angegangen werden. „Pop-up“ bedeutet zeitlich begrenzte kleine Infrastrukturmaßnahmen, die schnell und günstig umzusetzen sind. Wie und wo die ersten Versuche stattfinden sollen, das soll nun über die aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger herausgefunden werden.
Von April bis Mai sind alle Menschen in Bursgtetten dazu eingeladen, an einer Online-Befragung teilzunehmen. Dort werden sie auch die Möglichkeit haben, in einer Karte die Orte einzutragen, die ihrer Meinung eine besondere Problemstelle darstellen. Zusätzlich wird für die dritten und vierten Klassen der Burgstettener Grundschulen ein Malwettbewerb stattfinden. Auf ihren Bildern sollen die Kinder darstellen und zusätzlich beschreiben, was ihnen an ihrem Schulweg besonders gut und was ihnen überhaupt nicht gefällt. So kann auch die Perspektive der Jüngsten im Ort verstanden und bei der Planung berücksichtigt werden.
„Die gesammelten Daten und Vorschläge werden wir dann mit unserer Analyse abgleichen und anhand der Zielvorgaben und planerischen Rahmenbedingungen einen geeigneten Ort für die Pop-up Maßnahme auswählen“, erklärt Verena Engel. Die Expertin für Beteiligung und Radverkehrsplanung begleitet den Prozess im Auftrag von team red. Gemeinsam mit der Gemeinde und den zuständigen übergeordneten Behörden würde man sich dann auf einen geeigneten Ort einigen. Die Ergebnisse dienen zusätzlich als Grundlage für eine breitere Liste an Maßnahmen.
„Für den Sommer planen wir dann die zweite Phase der Beteiligung“, so Engel weiter. „Wichtig ist uns vor allem, dass wir die Interessen und Bedürfnisse aller Bevölkerungsgruppen verstehen“. So soll beispielsweise mit einem „Walkshop“ für Seniorinnen und Senioren und einem Videoprojekt für Jugendliche Material für das konkrete Konzept der Pop-up Maßnahme gesammelt werden.
Für den Spätsommer ist dann die Umsetzung geplant. Auch hier werden die Bürgerinnen und Bürger wiederum mit in den Prozess einbezogen werden. Geplant ist etwa, dass sie bei der Umsetzung des Pop‑ups mithelfen, es ausgiebig ausprobieren und im Rahmen eines Bürgerdialoges ihr kritisches und konstruktives Feedback zur Maßnahme abgeben können. Das ermögliche es den Planerinnen und Planern, die Veränderungen an der Verkehrsinfrastruktur gezielt an die Bedürfnisse vor Ort anzupassen. Die Maßnahme könnte so im besten Fall sogar als dauerhafte Lösung eingerichtet werden.