Aus allen vier Regierungsbezirken in Baden-Württemberg hat Verkehrsminister Winfried Hermann, MdL, Vertreterinnen und Vertreter der 15 Modellkommunen des Kompetenznetzes Klima Mobil im Hospitalhof in Stuttgart begrüßt, darunter auch unsere Gemeinde. Aus mehr als 40 Bewerbungen wurden die Modellkommunen ausgewählt, die mutig hochwirksame Maßnahmen zum Klimaschutz beim Verkehr umsetzen wollen. Damit sollen sie landesweit Vorreiter sein und den CO 2 -Ausstoß im Verkehr deutlich senken. Gleichzeitig soll sich damit das Gemeindebild und die Lebensqualität im Ort verbessern. Verkehrsminister Hermann unterstrich dabei die Klimaschutzziele des Landes im Verkehr bis 2030, mit denen das Projekt verknüpft ist: Der Öffentliche Nahverkehr soll verdoppelt werden, jedes dritte Auto soll klimaneutral angetrieben werden, das Kfz-Aufkommen in den Städten soll um ein Drittel sinken und jeder zweite Weg soll selbstaktiv mit dem Rad oder zu Fuß zurückgelegt werden.
Die Kommunen werden vom Kompetenznetz bei Planung und Kommunikation von hochwirksamen Maßnahmen beraten und bis hin zur Beschlussfassung begleitet. Die Handlungsfelder sind: die Bevorrechtigung umweltfreundlicher Verkehre, das Parkraummanagement und die Verkehrsberuhigung bzw. Straßenraumgestaltung. Die Projekte befassen sich beispielsweise mit der Umgestaltung von Ortsdurchfahrten, dem klima- und menschenfreundlichen Stadtumbau, der Einführung verkehrsberuhigter Quartiere, der Förderung von Fuß- und Radverkehr und der Ausweitung des Parkraummanagements.
Mit der Auswahl der Modellkommunen geht für das neunköpfige Team vom Kompetenznetz die Arbeit nun richtig los. In den kommenden Wochen und Monaten wird die Gemeinde sehr eng mit dem Netzwerk zusammenarbeiten. Ziel ist es, ab September 2021 erste Maßnahmen mit Unterstützung des Kompetenznetzes umzusetzen.
In unserer Gemeinde sollen folgende Ziele angegangen werden:
- Maßnahmen zur Verstetigung und Zurückdrängung des überproportional starken Durchgangsverkehrs durch Einführung einer Basisgeschwindigkeit von 30 km/h in allen Ortsteilen sowie punktueller Umgestaltung des Straßenraums nach der Devise: Iangsamer + gIeichmäßiger = sicherer + Ieiser
- Förderung des Fahrrad- und Fußgängerverkehrs durch Ausweisung von Radfahrzonen, Verbesserung des Radwegenetzes, Einrichtung zusätzlicher Fußgängerübervvege und gesicherter Fahrradabstellplätze sowie
- Schaffung eines Mietangebots für Pedelecs und Lastenräder
- Förderung der Belange von Kindern, Senioren und Behinderten im öffentlichen Straßenraum
- Verbesserung der fahrplanmäßigen Anbindung der öffentlichen Buslinie an das S-Bahnnetz und Einrichtung einer zusätzlichen Buslinie bzw. alternativ dazu die Einrichtung eines gemeindeeigenen Pendelbusverkehrs
- Regelmäßige und frühzeitige Öffentlichkeitsarbeit zur Sensibilisierung und Förderung der Akzeptanz der getroffenen Klimaschutzmaßnahmen in der Bevölkerung.
Hintergrund:
Das Kompetenznetz Klima Mobil wurde auf Initiative des Ministeriums für Verkehr von der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) in Kooperation mit der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg ins Leben gerufen. Gefördert wir das Kompetenznetz Klima Mobil durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI). Die Fördersumme des Bundes beträgt 2,3 Millionen Euro. Das Land Baden-Württemberg steuert einen finanziellen Eigenanteil in vergleichbarer Höhe bei und unterstützt das Kompetenznetz inhaltlich. Die 15 Modellkommunen des Kompetenznetzes sind: Althengstett, Burgstetten, Freiburg, Hechingen, Heidelberg, Karlsruhe, das Mobilitätsnetzwerk Ortenau (im Zusammenschluss: Kehl, Lahr, Offenburg, Rheinau, Willstätt, Gengenbach und Schutterwald), Ludwigsburg, Ravensburg, Reutlingen, Rottweil, Sachsenheim, Schorndorf, Simonswald und Waldkirch. Weitere Informationen zum Projekt unter https://www.klimaschutz-bewegt.de/.